Bericht Riderman von Steffen

Veröffentlicht in Kurzberichte vor 2013

Bericht Riderman

Nun ist es ja so, dass unsereiner stets den ultimativen Kick sucht, den perfekten Wettkampf anstrebt oder zumindest eine ultra-erfolgreiche Saison abliefern will...Und plötzlich ist es September. Und wenn man nicht Stefan Höger heisst, ist der letzte Nervositätsschub schon Geschichte, die letzte Ziellinie überlaufen, der letzte Sieg (bzw. Platz 482 in der AK Senioren XI) gefeiert.
Man hat nicht einmal mehr einen plausiblen Grund, den übriggebliebenen Powerbar in die Backentaschen zu stopfen...
Wer kennt nicht das mulmige Gefühl in der Magengegend, die einem vor der grossen Leere beschleicht – man hat den Hals noch längst nicht voll. Da stehen noch sooo viele warme, schöne Tage ins Haus – da ist emotionstechnisch noch lange kein Ende der Fahnenstange abzusehen.
Aber wie lässt sich eine Triathlon-Saison mit mehreren schönen Wettkämpfen noch toppen? Noch ne Olympische Distanz in Sydney? Gäähnend langweilig... Einen Double O in Santiago de Chile? pppffffffff – der lockt doch keinen Hund hinter dem Ofen hervor. Die Langdistanz in Bregenz? Paahhh – da gucken doch keine 20 Nasen zu...
Nöö Leute – Ich habe da den ganz heissen Tipp für alle Velo-Freaks (und solche, die einfach Spass am Radfahren haben). 
http://www.sauser.de/index.php?option=com_content&task=blogcategory&id=55&Itemid=219
 Der „Riderman“ in Bad Dürrheim/Schwarzwald ist eine unspektakuläre, billige (Startgeld EZF um € 20,- / Strassenrennen um € 30,-) und trotzdem sehr gut organisierte Möglichkeit, ein waschechtes Radrennen mit allem Drum und Dran zu absolvieren. Kein besonders grosser Aufwand, keine 500 Franken Startgeld, keine 5 Stunden Anfahrt mit Stau und Stress.
Bad Dürrheim ist eine 70 Minuten-Fahrt durch den Hotzenwald – ein kleines, verschlafenes Nest neben Donaueschingen. Ein Zimmer mit Frühstück ist für ganze € 23,- zu haben. Die ganze Infrastruktur (Anmeldung Start- und Zielgelände) spielt sich, neben einer kleinen Radmesse und Kinder-Animationsprogramm, im Stadtkern ab. Parkplätze sind kein Problem.  steffen_am_start.jpg









 




Der Samstag ist dem Kampf gegen die Uhr gewidmet – die Zeitfahrstrecke misst knapp über 20km und hat einen kleinen Anstieg für die platzenden Oberschenkel parat. Gestartet wird von einer richtigen Rampe und die Zeit wird (natürlich) elektronisch gemessen. Ausserdem werden noch alle möglichen Distanzen für die Kleinen und ganz Kleinen angeboten.
Am Sonntag startet gegen 10:00 Uhr (glaub’ ich) das Strassenrennen in mehreren Blöcken zu je zwei-/ dreihundert Bunthemden. Gefahren wird eine 25km Schleife mit zwei kleinen aber giftigen Anstiegen und ansonsten moderatem Profil.
Allerdings kann einem stellenweise auftretender Wind etwas zu schaffen machen. Obwohl man bei der Anmeldung angeben muss, wie viel Runden man sich vorgenommen hat, spielt es dann am Tag X keine Rolle, wann man aussteigt. Je nach Befinden kann man sich nach jeder Schleife entscheiden, ob man nochmals auf die Strecke geht oder ob man sich lieber im Zielbereich auf die angebotenen Backwaren stürzt. Einige sprinten los wie die Bekloppten und scheren nach gerade mal 40 Minuten Richtung Ziellinie aus. Es gilt, sich nicht von solchen Sprintern anstecken zu lassen, wenn man das Rennen länger „geniessen“ will.
Je nach absolvierter Rundenzahl wird man schliesslich in der 25er-, 50er- usw. oder max. 150er Wertung aufgeführt. Ausserdem kann man sich für die Kombi-Wertung (Strassenrennen + Zeitfahrrennen) oder jeweils separat anmelden.
Dieser Modus lässt sehr vielen strategischen Überlegungen Spielraum. Windschattenfahren ist ausdrücklich erlaubt und wird die ganze Zeit über auch konsequent vollzogen! Für einen eingefleischten Triathleten ist diese Art der Fortbewegung am Anfang sehr ungewohnt, macht aber nach einer Eingewöhnungsphase wirklich sehr viel Spass. Das geht höllisch eng zu und Konzentration ist die ganze Zeit über sehr empfehlenswert. Besondere Aufmerksamkeit sollte darauf gelegt werden, nicht ständig an vorderster Front der Gruppe zu fahren, was allerdings nicht ganz einfach ist... 

steffen_in_front.jpg

 











 
Ein Handicap stellt die fehlende Verpflegung während des Rennes dar. Es gibt lediglich einen einzigen Wasser- und Colastand, der das begehrte Nass aber nur in Pappbechern ausgibt. Eine zweiter Bidon gehört demnach zum Pflichtprogramm.
Ein sehr grosses Plus gibt es dafür vom Wetter zu berichten: Ähnlich den Basler Marathontagen habe ich den Riderman noch nie bei Regen erlebt – die letzten vier/fünf Jahre hatten die Veranstalter immer strahlend blauen Himmel.
Lust bekommen? Dann sprecht mich doch irgendwann im Sommer auf das Rennen an. Ich selbst habe mit einigen von den oben abgebildeten Herren noch ein Hühnchen zu rupfen J - die haben mich allesamt nach der vierten Runde (in der ich ihnen praktisch komplett einen windfreien Korridor zur Verfügung gestellt hab’) schmählich im Stich gelassen und haben sich Richtung Ziellinie verabschiedet... Davor hatten wir aber jede Menge Spass zusammen...

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