2020

Frankfurt Marathon 2019 - Bastian rennt...

Geschrieben von Luana. Veröffentlicht in Kurzberichte 2020

Frankfurt Marathon 2019 - Bastian rennt...

Nach langer Pause habe ich mich mal wieder an eine Marathonstartline begeben. In Frankfurt ist die Strecke schön flach. Das kommt mir entgegen.


Ich hatte insgeheim gehofft unter 4 Stunden zu bleiben, aber realistisch hatte ich mir eher eine 4:10-4:15h zugetraut. Was soll ich sagen, 3:59:29h! Punktlandung!
Ich bin nach Puls gelaufen. Ich hatte mir vorher ausgerechnet mit welchem Puls ich theoretisch ohne Einbruch ins Ziel kommen sollte. Aber gleichzeitig hatte ich am Handgelenk auch eine Marschroute mit den Zwischenzeiten für einen 4h Lauf. (Man muss ja schliesslich ambitionierte Ziele haben) Das Wetter war perfekt, dank Zeitumstellung hatte ich genug geschlafen und ich habe mich vorm Start wirklich gut und fit gefühlt. 
Ich bin Dir die ersten 2km locker losgelaufen zum Warmwerden. Danach hatte ich schon 50 Sekunden Rückstand auf den 4h Schnitt. Ab km 2 bin ich dann langsam an meinen geplanten Puls rangelaufen. Unterer GA2 sollte es sein. Und damit bin ich bis gut zur Hälfte dann locker gelaufen. Alles lief prima. Ich habe mich gut gefühlt, die regelmässige Verpflegung mit Gels und Getränken hat auch gut geklappt. Und vor allem merkte ich langsam, dass ich gut unterwegs war. Nach den ersten beiden Kilometern fiel ich dann immer nur jeweils ein paar Sekunden je km hinter den 4h Split zurück. Eigentlich wollte ich bis km 30 kontrolliert nach Pulsvorgabe laufen und danach dann einfach nach Gefühl.
Aber bei km 24 ging es dann rauf auf die Mainbrücke und da streute mein Puls dann hoch bis in den mittleren GA2. Da habe ich dann ernsthaft überlegt. Ich fühlte mich richtig gut. Auch dieser höhere Puls war kein Killer. Ich war auf Kurs 4:03h. Mist, so knapp wollte ich dann doch nicht vorbeischrammen an den 4:00h. Also habe ich gerechnet, dass, wenn ich bis Kilometer 30 noch so „rumeiere“ mit angezogener Handbremse, dass ich dann zu weit hinter den 4h Schnitt zurückfalle und das wohl auf den letzten 12km nicht mehr aufholen würde. Also habe ich die Taktik geändert: „Mut statt Mathe“ war die neue Losung! Ich habe den Pulsalarm an der Uhr ausgeschaltet und bin ab dann mit mittlerem GA2 weitergelaufen. Bis km 35 konnte ich auf diese Weise zwar schon 30 Sekunden zulaufen, aber ehrlich gesagt hatte ich gehofft, dass 10 Schläge höherer Puls sich in besseren Zeiten niederschlagen würden. Aber wenigstens fühlte ich mich noch gut. Zumindest was die Kondition angeht, die Beine waren langsam müde. Aber auch die Energieversorgung stimmte noch. Kein Mann mit dem Hammer weit und breit zu sehen. Um die 4 Stunden zu knacken musste ich leider noch mehr Gas geben. Am km 37 war es dann oberer GA2 Bereich. Die Beine haben gebrannt aber sonst war komischerweise noch immer alles gut. Erst bei Kilometer 41 konnte ich ein bisschen durchatmen. Da habe ich zum ersten Mal gewusst, dass es reichen wird. Tempo rausnehmen ist das falsche Wort, aber ich musste den letzten Kilometer zumindest nicht mehr gnadenlos beissen sondern konnte den Zieleinlauf richtig geniessen!
Das war zwar nicht mein schnellster Marathon, aber bestimmt der bei dem ich am besten meine aktuellen Möglichkeiten ausgeschöpft habe.  Ich bin super glücklich mit dem Ergebnis. Mein Rennplan ist voll aufgegangen und mein Mut anzugreifen wurde belohnt.

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